Flüsse-Tour auf dem Märchenland-Radrundweg
Auf 103 km führt der Märchenland-Radrundweg durch natürliche Flusstäler einmal um den Reinhardswald. Wir beginnen unsere Tour in Trendelburg und folgen dem lieblichen Essetal über Hofgeismar und Grebenstein nach Immenhausen. Nach Passieren des ehem. Bergbauortes Holzhausen geht es hinunter zur Fulda. An ihren waldreichen Gestaden entlang fahren wir in die alte Handelsstadt Hann. Münden. Vom Zusammenfluss der Flüsse Werra und Fulda führt unser Radweg entlang der noch jungen Weser bis nach Reinhardshagen und Bodenfelde. In der Hugenottenstadt Bad Karlshafen haben wir die Mündung der Diemel erreicht, entlang der es zurück nach Trendelburg geht.
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Ausführliche Wegbeschreibung
Unsere Radtour beginnt an der Raiffeisenbank in Trendelburg. Wir folgen dem Radweg in Richtung Hofgeismar vorbei an der herrlichen Kulisse der über dem Tal aufragenden Burganlage. Im nächsten Ort, Stammen, bietet sich das Hofgut für eine kleine Rast an. Nachdem wir Stammen verlassen und den schönen Dorfkern von Hümme durchquert haben, erreichen wir Hofgeismar. Am Rande der Stadt begrüßt uns das frühklassizistische Schlösschen Schönburg und der bekannte Pavillon des Gesundbrunnens. Nach einer kurzen Strecke erreichen wir die Innenstadt von Hofgeismar. Sehenswert sind der historische Marktplatz mit stattlichem Rathaus und die nahe Altstädter Kirche im Herzen der Fachwerk-Altstadt. Auch Stadt- oder Apothekenmuseum lohnen einen Abstecher.
Hinter der Stadtgrenze fahren wir an der Flanke des Offenbergs vorbei und durch das Essetal bis nach Grebenstein. Hier erwartet uns eine besonders malerische Altstadt mit in großen Teilen erhaltenen Verteidigungsanlagen, stolzer Stadtkirche und trutziger Festung. Im weiteren Verlauf durchqueren wir Burguffeln mit seiner Burganlage aus dem 9. Jahrhundert. Vor den Toren Immenhausens bietet der Vogelbeobachtungsstand am Rothenkühler Teich seltene Einblicke in eine intakte Schilflandschaft. Immenhausen selbst kann mit einem stattlichen Rathaus, sowie Hessens einzigem Glasmuseum aufwarten.
Anschließend erreichen wir am romantischen Rothbalzer Teich die Ausläufer des Reinhardswaldes. In Holzhausen haben wir mit 320 m den höchsten Punkt unserer Tour gerade überwunden. Groß geworden ist die Ortschaft vor allem durch den Braunkohlebergbau am nahen Gahrenberg. Durch Knickhagen führt unser Weg nun beständig hinab ins Fuldatal. Wir folgen dem Fuldaradweg nach Wilhelmshausen. Dort lädt die beeindruckende Marienbasilika aus dem 12 Jahrhundert zum Verweilen ein. Nach weiteren 10 entspannten Kilometern haben wir die Dreiflüssestadt Hann. Münden erreicht. Mit über 700 Gebäuden ist Hann. Münden eine der größten und besterhaltenen Fachwerkstädte in Europa. Auch das mächtige Welfenschloss, die steinerne Bogenbrücke über die Werra und das Rathaus im Stil der Weserrenaissance beeindrucken den Besucher. Nicht zuletzt ist Hann. Münden bekannt für die Geburtsstätte der Weser am Zusammenfluss von Fulda und Werra.
Wir folgen der jungen Weser aus Hann. Münden heraus. Rechterhand erhebt sich der Reinhardswald, linkerhand der Bramwald. Vorbei am Klostergut Hilwartshausen gelangen wir nach Reinhardshagen. Im Ortsteil Vaake erfreut die Dorkirche und das umgebende Fachwerkensemble direkt am Fluss das Auge der Radfahrer. In Veckerhagen lädt die 1666 errichtete landgräfliche Eisenhütte zum Besuch ein. Durch das nahezu unbewohnte Tal der Weser fahren weiter vorbei an bewaldeten Hängen und malerischen Auen in das Waldenserdorf Gottstreu. Ein Musem erläutert die bewegte Geschichte der protestantischen Glaubensbewegung. Im nächsten Ort am Weg, Oberweser-Gieselwerder, lohnen das Weberei- und Schiffermuseum, sowie der Mühlenplatz einen Abstecher. Romantisch am Wald gelegen plätschern zahlreiche kleine Bäche zwischen Miniaturausgaben historischer Gebäude hindurch und treiben kleine Mühlen an.
Wir fahren weiter durchs Wesertal bis zur Fähre nach Lippoldsberg. Diese nutzen wir, um der romanischen Kirche des ehem. Benediktinerinnenklosters von Lippoldsberg einen Besuch abzustatten. Auf der rechten Weserseite geht es nun vorbei am alten Hafen von Bodenfelde - der Schlagd - nach Wahmbeck. Hier haben wir die Qual der Wahl: für alle, die etwas leichter voran kommen wollen, bietet sich der Weg über die Wahmbecker Fähre nach Bad Karlshafen an. Für Naturliebhaber ist der Weg rechts der Weser nach Bad Karlshafen ein Muss, da er direkt an den steilen bewaldeten Hängen des Sollings entlang führt. Allerdings geht es auch einmal etwas steiler bergauf. Das barocke Bad Karlshafen besticht durch seine Lage im engen Wesertal, sowie durch sein einheitliches Stadtbild. Strategisch günstig gelegen, wurde der Ort nicht nur für die aus Frankreich geflüchteten Hugenotten angelegt, sondern auch um die kurhessischen Handelsbeziehungen ausbauen zu können. Zu besichtigen gibt es das barocke Rathaus am Hafen, die Weserpromenade mit Gradierwerk, sowie das Deutsche Hugenottenmusem. Auch der Weserskywalk mit atemberaubendem Blick über Klippen und Fluss ist auf einer 4 km langen Wanderung über steile Pfade zu erreichen.
Von Bad Karlshafen geht es nun gemächlich durchs Diemeltal zurück zum Ausgangspunkt der Tour. Wir fahren auf der Strecke der ehem. Carlsbahn zuerst durch Helmarshausen. Hoch über dem Ort thront die mittelalterliche Krukenburg. Innerhalb der Stadtmauern muß das zur Blütezeit sehr einflussreiche ehem. Kloster unbedingt besucht werden. Hier wurde das Evangeliar Heinrich des Löwen hergestellt, welches 1983 für 32,5 Mill. DM versteigert wurde. Etwa fünf km weiter wartet das nächste Highlight: das Wasserschloss Wülmersen. Liebevoll restauriert steht es einsam in der Diemelaue und bietet heutzutage Raum für Veranstaltungen allerart. Im Landmuseum finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen mit regionalem Bezug statt. Nach etwa 2 km erreichen wir eine echte Besonderheit auf unserem Radweg: Der Deiseler Tunnel ist der älteste Eisenbahntunnel Hessens und kann von April bis November durchfahren werden. Dezent beleuchtet geht es in einem eleganten Bogen durch das imposante Gewölbe. Nun sind es nur noch wenige km durch die Diemelauen zurück nach Trendelburg, wo wir unsere Erlebnisse in Ruhe Revue passieren lassen können...
- Schwierigkeitsgrad: Mittel
- Länge: 103 km
- Fahrzeit: Durchschnittlich 2-3 Tage (siehe unten)
- Start/ Ziel: Trendelburg (Raiffeisenbank)
- 51,5758739 N , 9,429911 O
- Radwegzeichen: Märchenland-Krone
- Bushaltestellen nahe Start/ Ziel: Trendelburg-Diemelbrücke
- Untergrund: Teer, Schotter
- Hist. Dorfkern, Hümme
- Schloss Schönburg & Gesundbrunnen, Hofgeismar
- Rathaus & Altstädter Kirche, Hofgeismar
- Städtisches- & Apothekenmuseum, Hofgeismar
- Naturschutzgebiet Offenberg
- Hist. Altstadt & Burg, Grebenstein
- Burghof, Burguffeln
- Vogelbeobachtungsstand Rothenkühler Teich
- Rathaus & Glasmuseum, Immenhausen
- Marienbasilika, Wilhelmshausen
- Fachwerkstadt Hann. Münden
- Welfenschloss & Rathaus Hann. Münden
- Klostergut Hilwartshausen
- Hist. Ortsbild, Vaake
- Landgräfl. Eisenhütte, Veckerhagen
- Waldensermuseum, Gottstreu
- Weberei-/ Schiffermuseum & Mühlenplatz, Gieselwerder
- Benediktinerinnen-Kloster, Lippoldsberg
- Alter Hafen "Schlagd", Bodenfelde
- Barock-Gesamtensemble, Bad Karlshafen
- Hafenanlage & Gradierwerk, Bad Karlshafen
- Benediktiner-Kloster & Krukenburg, Helmarshausen
- Wasserschloss Wülmersen
- Deiseler Tunnel der ehem. Carlsbahn
- Burg & Altstadt, Trendelburg
Sportlich aktive 2-Tagestour:
Tag 1: Trendelburg - Hofgeismar - Immenhausen - Hann. Münden ci. 47 km
Tag 2: Hann. Münden - Veckerhagen - Bad Karlshafen - Trendelburg ci. 59 km
Tour für Genußradler:
Tag 1: Trendelburg - Hofgeismar - Immenhausen - Holzhausen ci. 33 km
Tag 2: Holzhausen - Hann. Münden - Veckerhagen - Gieselwerder ci. 40 km
Tag 3: Gieselwerder - Lippoldsberg - Bad Karlshafen - Trendelburg ci. 36 km
Die Tourist-Informationen entlang des Weges unterstützen Sie gerne bei der Planung Ihrer persönlichen Auszeit auf dem Märchenland-Radrundweg!
Tourist-Informationen befinden sich in:
Trendelburg, Hofgeismar, Grebenstein, Immenhausen, Hann. Münden, Veckerhagen, Gieselwerder, Bodenfelde und Bad Karlshafen
Texte: Märchenland Reinhardswald, J. Kolditz
Bilder: Märchenland Reinhardswald, D. Rindermann